Was bedeutet die Abkürzung CPAP?
CPAP ist die englische Abkürzung für "continuous positive airway pressure", zu Deutsch "kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck".
Wie funktioniert die CPAP-Therapie?
Die Therapie verhindert den wiederkehrenden nächtlichen Kollaps der oberen Atemwege. Dazu wird vom Beatmungsgerät Raumluft angesaugt, komprimiert (es wird ein höherer Luftdruck aufgebaut) und über einen Schlauch an die CPAP-Maske, die dicht auf dem Gesicht sitzt, in die Atemwege geleitet. Hierdurch wird der Rachenraum mit einer „Luftschiene“ stabilisiert. Atemaussetzer und der anschließende Sauerstoffmangel, bzw. die oft unbemerkten Weckreaktionen werden damit verhindert.
Wie profitiere ich von der Therapie?
Das Risiko für Folgeerkrankungen, wieGefäßverkalkung des Herzens und des Gehirns mit den Folgen Herzinfarkt und Schlaganfall, werdenreduziert. Andere positive Effekte auf die Gesundheit können eine Besserung des Blutdruckes oder eines erhöhten Blutzuckers sein. Stress im Schlaf wird reduziert, was einen positiven Effekt auf Ihren Körper aber auch Ihre Psyche hat. Manche Patient*innen berichten auch von einer Besserung ihrer Reizbarkeit oder einer depressiven Verstimmung. Durch den Wegfall der nächtlichen Weckreaktionen wird der Nachtschlaf wieder erholsam und die bleierne Tagesmüdigkeit, unter der viele Patient*innen mit Schlafapnoe leiden, wird reduziert.
Wie oft muss ich die Therapie verwenden?
Grundsätzlich sollte die Therapie jede Nacht verwendet werden. Für die Kostenübernahme durch Ihre Krankenkassen ist jedoch eine mindestens 70% Gerätenutzung notwendig, da sonst die Zahlung eingestellt wird.
Wichtig: Die CPAP-Therapie kann Schlafapnoe nicht heilen. Sie verhindert jedoch die gravierenden Symptome und Folgeerkrankungen, des Herzens, Gehirns, Leber, Niere und Lunge. Vergleichbar ist dies mit der Verwendung einer Brille, die die Augen auch nicht heilen kann, aber die Kurzsichtigkeit beseitigt, solange sie getragen wird.
Welche Kontrollen sind notwendig?
Bei unproblematischem Therapieverlauf erfolgt vier Monate nach Beginn der Therapie eine erste Kontrolle im Schlaflabor. In weiterer Folge sind jährliche Geräteauslesungen notwendig, die im niedergelassenen Bereich durchgeführt werden. Dies stellt einerseits sicher, dass die Therapie effektiv ist, andererseits sind die Kontrollen für die Weiterbewilligung der Therapiedurch alle österreichischen Krankenkassen, notwendig.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Es gibt keine bleibenden Schäden, die durch die Therapie verursacht werden können, da es sich nur über einen leichten Überdruck handelt.
Manche Patient*innen klagen über eine Austrocknung der Schleimhäute. Dies ist durch den erhöhten Luftstrom bedingt. Die Verwendung eines Luftbefeuchters, der an das Beatmungsgerät angesteckt wird, kann diese Unannehmlichkeit verhindern. Lassen Sie sich von Ihrer Gerätefirma beraten, falls es bei Ihnen zur Austrocknung der Atemwege kommen sollte.
Andere Anwender*innen berichten von Druckstellen im Bereich der Maske. Dies kann von einem leichten Abdruck im Gesicht nach dem Aufstehen biszuechten Hautdefekten durch den Druck oder einer Materialunverträglichkeit reichen. In diesem Fall ist ein rascher Maskenwechsel notwendig, da es etliche Maskenmodelle auf dem Markt gibt, die keine Druckstellen verursachen.
Ein kleiner Teil der Patient*innen klagt über eine (Verschlechterung einer eventuell vorbestehenden) Schlafstörung, Störung der Nachtruhe durch das Gerätegeräusch oder Angstgefühle durch die Maske.
Bei allen Problemen mit der Therapie gilt: bitte rufen Sie uns sofort an. In allen Fällen können wir Ihnen helfen oder Sie zielgerecht weiterverweisen!
Wie pflege ich mein CPAP-Gerät?
Bitte beachten Sie die Pflegehinweise der Firma, die Sie mit dem Gerät versorgt hat. Dazu gehört die tägliche Reinigung der Maske und des Schlauches, Wechsel der Filter in regelmäßigen Abständen und ein jährlicher Tausch der Maske. Lassen Sie sich genau auf Ihr Gerät bei Übernahme durch die Gerätefirmen einschulen.
Was kostet die Behandlung mit CPAP?
Die Kosten der Therapie werden von der Krankenkasse übernommen. Eine regelmäßige Gerätenutzungskontrolle wird hier aber notwendig, damit die Kostenübernahme nicht eingestellt wird.
Was heißt B-PAP? BiPAP? ASV?
Hierunter sind andere Beatmungsformen zu verstehen, die teilweise auch bei der obstruktiven Schlafapnoe, teilweise bei anderen Formen der schlafbezogenen Atemstörungen zur Anwendung kommen. Es wird in diesen Fällen nicht nur ein positiver Druck appliziert, sondern mit zwei Druckniveaus gearbeitet. Dies hilft meist bei Ausatemproblemen oder bei hohen Drücken.
Was ist die Rampe? Was ist Flex, softPAP und EPR? Was versteht man unter Auto-CPAP bzw. APAP?
Unter "Rampe" versteht man eine langsame Drucksteigerung am Beginn der Nacht, die das Einschlafen erleichtern soll. Bei allen Geräten kann die Rampe auch von Ihnen während der Nacht aktiviert werden, um ein Wiedereinschlafen zu erlauben.
"Flex-Stufe", "softPAP" oder "EPR-Stufe" (englische Abkürzung für "expiratory pressure reduction") bedeutet, dass das Beatmungsgerät mit Beginn der Ausatmung eine Druckreduktion vornimmt, um die Ausatmung zu erleichtern. Dies erfolgt automatisch und kann nicht von Ihnen gesteuert werden.
"Auto-CPAP-Geräte" können den Therapiedruck in der Nacht in einem vorgegebenen Bereich selbst steuern, um zum Beispiel beim Wechsel von der Seiten- in die Rückenlage den Druck zu erhöhen, wenn dies notwendig ist. Anschließend wird der Druck automatisch wieder abgesenkt. Das Gerät weiß also wie viel Druck Sie brauchen und stellt sich selbst so ein, dass es gut für Sie funktioniert.